Unter dem Sternenhimmel
Ein Blick ins Universum und die Kunst der Möglichkeiten
In den stillen Stunden der Nacht, wenn der Gespensterwald seine Schatten über die Ostsee wirft und der Himmel über mir sich mit unzähligen Sternen füllt, fühle ich mich verbunden mit etwas Größerem. Das Licht der Sterne und die Dunkelheit dazwischen erzählen Geschichten, die seit Jahrtausenden dort oben leuchten. Und in diesen Momenten, in denen Mars, Jupiter und die Plejaden am Himmel zu sehen sind, fühle ich eine ganz besondere Energie – eine, die uns daran erinnert, dass wirklich alles möglich ist. 🌌
Der Blick in diesen Sternenhimmel ist wie ein Spiegel des eigenen Inneren: So wie die Sterne in ihrer Unendlichkeit funkeln, so scheinen auch unsere Möglichkeiten unendlich. Es ist ein faszinierender Gedanke, dass wir jeden Weg einschlagen können, den wir uns vorstellen. Doch genau hier liegt manchmal auch die Herausforderung. Wo beginnt man, wenn man so viele Wege vor sich hat? Wie entscheidet man, welchen der leuchtenden Punkte am Himmel man folgen soll?
Es ist die Kunst der Entscheidung – die Kunst, zu wissen, wann man aktiv werden sollte und wann es an der Zeit ist, die Dinge einfach geschehen zu lassen. Der Sternenhimmel zeigt uns nicht nur, dass wir träumen dürfen, sondern er lehrt uns auch, dass wir nicht immer die Kontrolle über alles haben müssen. Manchmal darf man sich auch einfach von der Ruhe der Nacht leiten lassen und darauf vertrauen, dass der nächste Schritt sich von selbst zeigt, wenn die Zeit dafür reif ist.
Während ich dort stand, unter den alten Bäumen des Gespensterwaldes, dachte ich an ein Zitat von Austin Kleon:
„Wenn wir uns von der Last befreien, etwas vollkommen Neues zu kreieren, dann können wir damit aufhören, etwas aus dem Nichts heraus erschaffen zu wollen und endlich das annehmen, was uns beeinflusst, anstatt davor wegzurennen.“
Diese Worte klingen nach, besonders in der kreativen Arbeit. Wir streben oft danach, ständig Neues zu erschaffen, etwas Einzigartiges und noch nie Dagewesenes zu kreieren. Doch vielleicht liegt die wahre Kunst darin, zu erkennen, dass wir nicht aus dem Nichts schöpfen müssen. Alles, was uns umgibt – die Sterne, der Wind, der durch die Blätter fährt, die Geschichten der Vergangenheit – kann uns inspirieren, wenn wir es zulassen.
Der Sternenhimmel erinnert uns daran, dass wir ein Teil dieses großen Universums sind, und dass die Inspiration überall auf uns wartet. Manchmal ist es gut, sich von der Fülle der Möglichkeiten nicht überwältigen zu lassen, sondern sie als Reichtum zu sehen. Anstatt uns zu zwingen, immer den nächsten großen Schritt zu planen, dürfen wir innehalten und darauf vertrauen, dass sich der richtige Weg zeigen wird, wenn wir bereit sind, ihn zu gehen.
Es ist ein Balanceakt zwischen dem aktiven Gestalten und dem sanften Fließenlassen. Doch vielleicht, wenn wir in die Weite des Himmels schauen und uns erlauben, einfach zu sein, können wir erkennen, dass unser innerer Kompass uns die Richtung weist. Und vielleicht lernen wir dann, dass das Geheimnis des Universums auch in uns selbst steckt – in der Art und Weise, wie wir auf die Welt blicken, wie wir träumen, und wie wir den Mut finden, genau dort anzufangen, wo wir sind.
Kreativitätstechnik: „Sternen-Perspektive“
Ziel: Diese Übung hilft dir, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken, wenn du von vielen Ideen und Möglichkeiten überwältigt bist. Sie unterstützt dabei, Klarheit darüber zu gewinnen, welches Projekt oder welcher nächste Schritt für dich gerade im Vordergrund stehen sollte – und sie lässt Raum, sich von bestehenden Einflüssen inspirieren zu lassen, anstatt zu versuchen, immer aus dem Nichts zu schöpfen.
So geht’s:
Sternenkarte deiner Ideen: Stelle dir vor, dass all deine kreativen Ideen und Projekte wie Sterne am Himmel verteilt sind. Nimm ein Blatt Papier und zeichne eine grobe Himmelskarte. Schreibe in die verschiedenen Sterne jeweils eine deiner Ideen, Träume oder Projekte. Es können kleine Ideen sein, große Visionen oder auch nur Gedankenfragmente, die dich immer wieder beschäftigen.
Leuchtende Sterne markieren: Wähle drei Sterne (Ideen oder Projekte) aus, die für dich gerade am hellsten leuchten – die dich besonders anziehen oder die besonders viel Energie in dir auslösen. Umkreise diese drei Sterne.
Der „Nordstern“ – dein nächster Schritt: Entscheide dich von den drei umkreisten Sternen für denjenigen, der sich für dich gerade am stimmigsten anfühlt, um den nächsten Schritt zu gehen. Dies wird dein „Nordstern“. Er ist dein Wegweiser für den nächsten Monat, die nächste Woche oder sogar nur den nächsten Tag.
Lass dich inspirieren: Nimm dir nun Zeit, um über deinen „Nordstern“ nachzudenken. Überlege, welche Einflüsse dich inspiriert haben, diese Idee zu verfolgen. Gibt es Bücher, Menschen, Orte oder Naturerlebnisse, die dich besonders geprägt haben? Notiere diese Einflüsse neben deinem Nordstern auf der Karte. Erinnere dich an das Zitat von Austin Kleon: „Wenn wir uns von der Last befreien, etwas vollkommen Neues zu kreieren, dann können wir damit aufhören, etwas aus dem Nichts heraus erschaffen zu wollen und endlich das annehmen, was uns beeinflusst, anstatt davor wegzurennen.“
Einen kleinen Schritt definieren: Überlege dir eine konkrete, kleine Handlung, die du als nächsten Schritt in Richtung deines „Nordsterns“ unternehmen kannst. Es sollte ein erster, machbarer Schritt sein, der dir zeigt, dass du in Bewegung bist – wie ein kleiner Funke im Universum deiner Möglichkeiten.
Die restlichen Sterne loslassen: Schaue noch einmal auf die restlichen Sterne auf deiner Karte. Erlaube dir, sie vorerst loszulassen. Vertraue darauf, dass sie in den richtigen Momenten wieder auftauchen werden, wenn sie leuchten sollen.
Reflexion: Diese Technik hilft dir, deine kreativen Gedanken zu sortieren und dir darüber klar zu werden, was dich wirklich inspiriert. Sie verbindet den Gedanken der Fülle und Weite des Sternenhimmels mit dem Fokus auf das Wesentliche, um nicht in der Vielzahl der Möglichkeiten verloren zu gehen. Du kannst die Sternenkarte immer wieder neu zeichnen, wenn du das Gefühl hast, dass sich deine „Sterne“ verändert haben.